Es ist, zugegebenermaßen, schon ein wenig kompliziert, aber nicht jeder freie Wähler ist ein FREIER
WÄHLER. Das liegt daran, das Freie Wähler, so sich den in Freien Wählergruppen zusammengefunden haben, als Gruppe frei und unabhängig von anderen Freien Wählergruppen agieren. Um das eben gesagte in einem fremdsprachlichen Fachterminus zusammenzufassen: Mia san mia.
Schwerpunktmäßig treiben sich Freie Wähler in der Kommunalpolitik herum. Also auf Gemeinde und Kreisebene. Es gibt wohl Landesverbände und einen Bundesverband Freie Wähler. Das sind aber nur administrative Strukturen die sich als Dienstleister für die einzelnen Gruppen vor Ort verstehen. Ein Programm kann man bei denen nicht abfordern, bestenfalls ein Werbemittelkatalog zur Wahlkampfunterstützung. 100.000 orangene Kugelschreiber lassen sich halt günstiger einkaufen als 100.
So ist das und so war das und hätte auch so bleiben können, wenn es nicht schon geraume Zeit Bestrebungen von Freien Wählern und Freien Wählergruppen gäbe, unter dem Label "Freie Wähler" auch zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen anzutreten. Inzwischen haben sich aus den Landes- und Bundesverbänden Landes- und Bundesvereinigungen FREIE WÄHLER ausgegründet, die eben dieses landes- und bundespolitische Engagement tragen. Das hat schon zu Beginn dieser Entwicklung zu heftigen Diskussionen innerhalb der Freien Wähler geführt, die in Baden-Württemberg schließlich sogar in einer Spaltung und in parallelen Strukturen gipfelten.
Das Argument der Befürworter eines landes- und bundespolitischen Engagements lautet: Es reicht nicht nur kommunal über die Verteilung zugewiesener Mittel mit zu entscheiden, wenn man gestalten wolle, dann müsse man auch dahin wo die Töpfe stehen aus denen die Mittel kommen, die kommunal zur Verteilung stehen.
Die Gegner dieser Entwicklung betonen, dass die Idee "Freie Wähler" eben genau davon lebt, dass sich hier Menschen ohne dezidiert politisch-weltanschauliches Rüstzeug und nur mit gesundem Menschenverstand versehen, kommunalpolitisch engagieren. Freie Wähler sind keine Partei und ihr Programm sind sie selber. Wenn man aber auf Landes- und Bundesebene antritt, dann muss man genau das sein : eine Partei. Und ein Programm, dass auf allen nachgeordneten Ebenen zu vertreten ist, braucht es dann auch. Ein großer Vorteil freier Wählergruppen ist eben, dass hier Menschen, die sich über die Frage welche Partei den (die) Bundeskanzler(in) stellen sollte nie einigen könnten, gemeinsam und ohne Rücksicht auf die eigene politische Färbung an Sachthemen arbeiten und sich zu lokalen Fragestellungen austauschen.
Es könnte jetzt sein, dass die persönliche Sicht des Autors dieser Zeilen zum Thema aus dem letzten Absatz etwas "durchscheint". Wenn dem so ist, dann ist diese Sicht bitte nicht als Stellungnahme der FWG Gau-Odernheim zu verstehen. Eigentlich wollte ich Ihnen auch nur erklären wie das so ist mit den Freien Wählern und den FREIEN WÄHLERN und Sie auffordern am 13. März wählen zu gehen. Gerne auch die FREIEN WÄHLER. Da spricht gar nix dagegen.
Der wahre freie Wähler oder die wahre freie Wählerin sind ohnehin Sie. Nutzen Sie das. CM
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